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Wunder-Veilchen ( German )

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Das Wunder-Veilchen (Viola mirabilis) ist ein in Mitteleuropa zerstreut vorkommender Angehöriger der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Das Artepitheton mirábilis ist lateinischen Ursprungs von mírári = sich wundern. Es nimmt Bezug auf die Eigenart der Pflanze, dass sich im Frühjahr entwickelnde blühende Exemplare deutlich von den im Hochsommer blühenden unterscheiden.

Beschreibung

Beim Wunder-Veilchen handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze mit dicker, braunschuppiger Grundachse. Sie wächst krautig und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 25 cm. Die recht großen Laubblätter sind breit herzförmig, kurz zugespitzt und in jungem Zustand tütenförmig zusammengerollt. Die unteren sind fast nierenförmig und abgestumpft.

Das Wunder-Veilchen weist die Eigenart auf, dass es sich in seinem Erscheinungsbild im Frühjahr von dem im Hochsommer deutlich unterscheidet. Die Frühjahrspflanze besitzt eine Blattrosette mit grundständigen, sich öffnenden, jedoch nicht fruchtenden Blüten (Chasmogamie). Die Hochsommerpflanze entwickelt dagegen mehr oder weniger aufrechte, einreihig behaarte, beblätterte Stängel. Diese tragen kurz gestielte, meist fruchtende, aber sich nicht öffnende Blüten (Kleistogamie).

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Wunder-Veilchen (Viola mirabilis)

Die Frühjahrsblüten erreichen eine Länge von etwa 2 cm, sind blasslila gefärbt und wohlriechend. Die später auftretenden kleistogamen Blüten sind dagegen scheinbar kronblattlos. Alle Blüten besitzen lanzettliche Neben- und Kelchblätter. Die Fruchtkapsel ist zugespitzt und unbehaart. Die Blütezeit des Wunder-Veilchens umfasst die Frühjahrsphase, die in der Regel von April bis Mai dauert, sowie die Hochsommerperiode.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[1]

Verbreitung und Standort

Die Art kommt in Europa vor. In Asien reicht ihr Verbreitungsgebiet bis China, Japan und dem fernöstlichen Russland.[2] Sie ist ein eurasisch-kontinentales Florenelement. In Deutschland findet man das Wunder-Veilchen vorwiegend in den Kalkgebieten Bayerns, Thüringens und Baden-Württembergs. Darüber hinaus fehlt es über große Strecken oder ist selten. In Österreich und der Schweiz kommt Viola mirabilis zerstreut vor. Stellenweise ist es aber auch häufiger anzutreffen.

Das Wunder-Veilchen wächst in Laubmischwäldern. Es bevorzugt mehr oder weniger frische, nährstoffreiche, kalkhaltige, lockere, manchmal steinige Mullböden. Es ist eine Querco-Fagetea-Klassencharakterart.[1] In den Allgäuer Alpen steigt es im Tiroler Teil am Eingang des Kaisertals bei Kaisers bis zu einer Höhenlage von 1550 Metern auf.[3]

Varietäten

Man unterscheidet zwei Varietäten[2]:

  • Viola mirabilis var. mirabilis: Sie kommt in Europa vor und ihr Verbreitungsgebiet reicht in Asien bis Zentralasien und Sibirien.[2]
  • Viola mirabilis var. subglabra Ledeb.: Sie kommt in Sibirien, in der Mongolei, in China, Korea, Japan und im fernöstlichen Russland vor.[2]

Bilder

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 676.
  2. a b c d Viola im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 233.
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Wunder-Veilchen: Brief Summary ( German )

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Das Wunder-Veilchen (Viola mirabilis) ist ein in Mitteleuropa zerstreut vorkommender Angehöriger der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Das Artepitheton mirábilis ist lateinischen Ursprungs von mírári = sich wundern. Es nimmt Bezug auf die Eigenart der Pflanze, dass sich im Frühjahr entwickelnde blühende Exemplare deutlich von den im Hochsommer blühenden unterscheiden.

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