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Schließmundschnecken ( allemand )

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Die Schließmundschnecken (Clausiliidae) sind eine Familie der Schnecken aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Sie sind durch den sog. clausilialen Apparat gekennzeichnet, der es den Tieren erlaubt, das Gehäuse durch einen beweglichen Deckel zu verschließen. Die ältesten Vertreter der Schließmundschnecken erscheinen bereits im Maastrichtium (?Campanium). Die größten Exemplare der generell eher kleinen Formen dieser Familie erreichen bis etwa 80 mm Gehäusehöhe. Sie sind mit zahlreichen Arten vor allem in Südeuropa verbreitet.

Merkmale

Schließmundschnecken besitzen ein hohes, turmförmig aufgewundenes Gehäuse, in das sie sich vollständig zurückziehen können. Die Gehäusemündung besitzt eine arttypische Ausprägung mit zahlreichen Falten, deren Form und Größe entscheidend für die Bestimmung ist. Die Gehäuseoberfläche ist meist glatt, bei einigen Arten aber auch fein gerippt oder mit lamellenartigen Falten versehen. Das Gehäuse kann mit einem besonderen und für die ganze Familie kennzeichnenden Gehäuseverschluss, dem Clausilium, verschlossen werden. Es besteht aus einer löffelförmigen Kalkplatte mit einem elastischen Band, die sich seitlich in das Gehäuse schiebt, wenn die Schnecke aus ihrem Gehäuse kriecht. Die in der Natur eher unscheinbaren Schließmundschnecken erreichen Gehäuselängen von nur wenigen Zentimetern. Im Gegensatz zu den meisten Schneckenarten ist das Gehäuse der Schließmundschnecken in der Regel linksgewunden: Die Gehäuseöffnung liegt, von vorne betrachtet, bei obenliegender Spitze links.[1] Die Schließmundschnecken werden auch als "Linksdreher" bezeichnet.

Verbreitung und Lebensraum

Schließmundschnecken sind in zahlreichen Arten über Europa verbreitet, wobei ein besonderer Artenreichtum in Süd- und Osteuropa bis auf die Mittelmeerinseln festgestellt werden kann. Clausilien sind landbewohnend und zählen zu den Landlungenschnecken (Pulmonata). Bevorzugte Standorte sind warme, humusreiche Böden, z. T. auch trockene Standorte. Manche Arten leben in Wäldern auf totem Holz.

Systematik

Die besonders formenreiche Familie wird von H.Nordsieck (2007) in neun Unterfamilien gegliedert.

Fußnoten

  1. Linksdrehender Garten-, Wald- und Felsbewohner, NABU, Dezember 2009.

Literatur

  • Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3
  • Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knorre: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105-156, Dresden 2008 PDF
  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983 ISBN 3-490-17918-8
  • Hartmut Nordsieck: Worldwide Door Snails (Clausiliidae), recent and fossil. 214 S., ConchBooks, Hackenheim 2007. ISBN 978-3-939767-07-7

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Schließmundschnecken: Brief Summary ( allemand )

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Die Schließmundschnecken (Clausiliidae) sind eine Familie der Schnecken aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Sie sind durch den sog. clausilialen Apparat gekennzeichnet, der es den Tieren erlaubt, das Gehäuse durch einen beweglichen Deckel zu verschließen. Die ältesten Vertreter der Schließmundschnecken erscheinen bereits im Maastrichtium (?Campanium). Die größten Exemplare der generell eher kleinen Formen dieser Familie erreichen bis etwa 80 mm Gehäusehöhe. Sie sind mit zahlreichen Arten vor allem in Südeuropa verbreitet.

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