Der Schildkrötenegel Placobdella costata ist eine Art aus der Unterklasse der Egel (Hirudinea). Als einziger Vertreter der Gattung Placobdella kommt er auch in europäischen Gewässern vor.
Die Art erreicht eine Länge von 2 bis 7 Zentimetern. Der Rücken weist eine blaugrüne bis dunkelbraune Färbung auf sowie einen hellen, durch dunkle Flecken unterbrochenen Mittelstreifen. Der Rand der Körperseiten ist hell und dunkel gefleckt. Placobdella costata besitzt scheinbar nur ein Augenpaar, die vorderen beiden Augen sind jedoch miteinander verschmolzen und an das hintere Augenpaar angerückt.[1]
Die Placobdella-Arten sind in Nordamerika heimisch, Placobdella costata bildet die einzige Ausnahme. Die Art kommt im Mittelmeerraum und um das Schwarze Meer häufig vor. In Mitteleuropa ist sie dagegen nur punktuell anzutreffen, Ihr Verbreitungsgebiet reicht in Deutschland allerdings bis in die Umgebung von Berlin.[2] An der Elbe bei Dessau gibt es einige kleinere Konzentrationen.[3] In Gewässern entlang der Ostsee in Polen, namentlich der Masurischen Seenplatte[4] sowie in den Baltischen Staaten ist die Art relativ häufig.
Lebensraum von Placobdella costata sind die pflanzenreichen Uferbereiche in stehenden Gewässern. Placobdella costata saugt Blut an Sumpfschildkröten, insbesondere wurde er an der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) gefunden. Es ist auch möglich, dass der Europäische Biber (Castor fiber) einen Ersatzwirt darstellt, da der Egel auch in Gewässern vorkommt, in denen es kaum noch Sumpfschildkröten, aber einen Bestand von Bibern gibt.[5] Auch Wasservögel kommen als Wirte in Frage. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde berichtet, dass diese Egel auf der Krim, wo sie häufig gefunden wurden, wie der Blutegel (Hirudo medicinalis) medizinisch bei Menschen genutzt wurden. Versuche des Erstbeschreibers Fritz Müller, die Egel bei sich selbst anzusetzen, führten jedoch zu keinem Erfolg. Müller konnte bei diesem Rüsselegel auch keinen mit Zähnchen besetzten Kieferapparat entdecken, wie er beim Medizinischen Blutegel nicht nur das Saugen, sondern auch das Einritzen der Haut ermöglicht.[6]
Placobdella costata ist die Typusart der Gattung Placobdella.[1] Diese Gattung wurde von Hansjochen Autrum 1936 als Untergattung in die Gattung Haementeria gestellt, Placobdella costata war daher einige Jahrzehnte unter dem Namen Haementeria costata bekannt.[7] A. Soos richtete 1969 die Gattung Placobdella mit der Typusart Placobdella costata wieder ein.[8] Es dauerte jedoch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, bis sich der Vorschlag in der Systematik allgemein durchsetzte.
Der Egel wurde 1846 von Fritz Müller erstmals beschrieben und Clepsine costata genannt. Die Erstbeschreibung erschien auf Deutsch im Archiv für Naturgeschichte.[6]
Der Schildkrötenegel Placobdella costata ist eine Art aus der Unterklasse der Egel (Hirudinea). Als einziger Vertreter der Gattung Placobdella kommt er auch in europäischen Gewässern vor.
Зазвичай сягає 2-3 см завдовжки, окремі особини досягають 7 см. У неї 2 пари очей, з яких передня поєднана між собою, а задня значно більша. Передня пара має поганий зір. Щелепи та присоска влаштовані так, що не лише дозволяють смоктати кров, а й дряпають шкіру. Тіло широке, дуже сплощене, листоподібне. Уздовж тіла йде декілька рядків дрібних сосочків, що йдуть посередині спини, інші рядки сосочків проходять зовні від серединного ряду.
Забарвлення від зеленуватого (у передній частині) до майже коричневого кольору (позаду) з переривчастою вузькою світлою смужкою.
Зустрічаєтсья насамперед у прісних, неглибоких та навіть стоячих водоймах. Паразитує головним чином на болотяній та каспійській черепахах, також може смоктати кров птахів, ссавців (європейського бобра) і людини.
У період розмноження завжди залишає свого «господаря». Інакше під час частих виходів черепахи на сушу молоді п'явки, шкірні покриви яких дуже ніжні, швидко гинули б.
Поширена в Європі (Велика Британія, від Нідерландів та ФРН до України й Білорусі — на сході, Литави і Латвії — на півночі, Болгарії та Македонії — на півдні). Також мешкає на Кавказі, Близькому Сході, Північній Африці. Інколи трапляється в деяких областях Російської Федерації, що межують з Україною та Білоруссю, інколи заноситься птахами до Татарстану, Новгородської та Нижньогородської областей.
У XIX ст. цю п'явку використовували в Криму з медичними цілями як замінник медичної п'явки.