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Sulfolobus acidocaldarius ( German )

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Sulfolobus acidocaldarius gehört zu den hyperthermophilen Archaea. Man findet die kokkenförmigen Archaeen der Gattung Sulfolobus [en] (Familie Sulfolobaceae [en] im Phylum Crenarchaeota[2]) an Schwefelkristallen in heißen, hydrothermalen Quellen.

Lebensweise

Sulfolobus acidocaldarius kommt in der Umgebung von Vulkanen vor. Es lebt dort in schwefelreichen Quellen, die eine Temperatur bis zu 90 °C erreichen können und einen pH-Wert von 1 bis 5 aufweisen.

Sulfolobus acidocaldarius ist aerob und sein Temperaturoptimum liegt bei 75 °C. Das Temperaturminimum (die Temperatur die diese Archaeen brauchen, um überhaupt wachsen zu können) liegt bei 55 °C. Das pH-Optimum ist bei 2–3.

Sulfolobus acidocaldarius gehört zu den Eisenoxidierenden Mikroorganismen. Zur Energiegewinnung können diese Einzeller verschiedene Substrate nutzen. Sie sind fähig, sowohl chemolithotroph Schwefelwasserstoff oder elementaren Schwefel zu Schwefelsäure zu oxidieren und CO2 als Kohlenstoffquelle zu nutzen, als auch chemoorganotroph zu wachsen, indem Fe2+ zu Fe3+ oxidiert wird.[3]

Verwendung

Bei der Hochtemperaturlaugung von Kupfer- und Eisenerzen kommt Sulfolobus zum Einsatz, da er Fe2+ zu Fe3+ oxidieren kann.

Mit der Entdeckung von Sulfolobus und ähnlichen thermostabilen Archaeen (wie z. B. Acidianus [en]) ab 1970, wurde der Grundstein für die hyperthermophile Mikrobiologie gelegt. Sulfolobus war der erste Prokaryot, bei dem Wachstum bei über 80 °C festgestellt wurde.

Gattung und Familie

Weitere Mitglieder der Gattung Sulfolobus sind S. tengchongensis und S. islandicus. S. tengchongensis wird vom Sulfolobus-Virus STSV1 parasitiert. Die beiden Spezies S. shibatae und S. solfataricus wurden innerhalb der Familie Sulfolobaceae in die Gattung Saccharolobus gestellt.[4][5][6]

Referenzen

  1. Brock, T.D., Brock, K.M., Belly, R.T., Weiss, R.L. Sulfolobus: a new genus of sulfur-oxidizing bacteria living at low pH and high temperature. Arch. Mikrobiol. (1972) 84:54-68.
  2. [1], Catalogue of Life
  3. Michael T. Madigan, John M. Martinko: Brock Mikrobiologie, 11., überarbeitete Auflage, S. 490, ISBN 978-3-8273-7187-4
  4. Anh Le-Cook, James Musser: Sulfolobus/Saccharolobus, Extreme Viruses Lab (Stedman Lab)
  5. LPSN: Saccharolobus, Sulfolobus, S. shibatae, S. solfataricus
  6. Hiroyuki D. Sakai, Norio Kurosawa: Saccharolobus caldissimus gen. nov., sp. nov., a facultatively anaerobic iron-reducing hyperthermophilic archaeon isolated from an acidic terrestrial hot spring, and reclassification of Sulfolobus solfataricus as Saccharolobus solfataricus comb. nov. and Sulfolobus shibatae as Saccharolobus shibatae comb. nov, in: Int J Syst Evol Microbiol 68(4), April 2018, S. 1271–1278, Epub 27. Februar 2018, doi:10.1099/ijsem.0.002665, PMID 29485400
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Sulfolobus acidocaldarius: Brief Summary ( German )

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Sulfolobus acidocaldarius gehört zu den hyperthermophilen Archaea. Man findet die kokkenförmigen Archaeen der Gattung Sulfolobus [en] (Familie Sulfolobaceae [en] im Phylum Crenarchaeota) an Schwefelkristallen in heißen, hydrothermalen Quellen.

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