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Hawkweed Oxtongue

Picris hieracioides L.

Gewöhnliches Bitterkraut ( German )

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Das Gewöhnliche Bitterkraut (Picris hieracioides) oder Habichtskraut-Bitterkraut ist eine Pflanzenart, die in die Gattung der Bitterkräuter (Picris) und zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört.

Beschreibung

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Die Haare besitzen meist ankerförmige Widerhaken.
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Illustration

Das Gewöhnliche Bitterkraut ist eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimetern erreicht und borstig behaart ist. Dieser Hemikryptophyt hat ein kurzes, Knospen bildendes Rhizom. Das Rhizom schmeckt bitter. Der Stängel ist aufrecht, oben verzweigt, borstig behaart, selten oben kahl, die Pflanze trägt Milchsaft.

Die Laubblätter sind länglich bis lanzettlich, ungeteilt, gezähnelt bis buchtig gezähnt, beiderseits zerstreut bis dicht borstig behaart, obere mit abgerundetem Grund sitzend.

In einem lockeren, doldig rispigen Blütenstand stehen die körbchenförmigen Teilblütenstände. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von etwa 1 cm auf und enthalten nur Zungenblüten. Köpfchenstiele und Hülle sind mit weißlichen, oft gegabelten Borstenhaaren besetzt oder kahl. Es sind zwei Reihen Hüllblätter vorhanden; sie sind 10 bis 15 mm lang, mit kleinen, länglich-lanzettlichen, widerhakig behaarten, schwarzgrünen Außenhüllblättern. Die zygomorphen Zungenblüten sind gelb, außen etwas rot überlaufen und doppelt so lang wie die Hüllblätter. Die Blütezeit liegt, je nach Unterart, Mai bis Oktober.

Die Achänen sind 2,5 bis 5 mm lang, etwas gebogen. Der Pappus besitzt ungleiche federige und schneeweiß Pappushaare, die etwa 6 mm lang sind.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 10.[1]

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Gewöhnliches Bitterkraut am Standort in Spanien

Ökologie

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Hymenoptera, Diptera) auch Selbstbestäubung ist möglich. Ebenso kommt vegetative Vermehrung durch Wurzelsprosse vor. Die Früchte werden durch den Wind ausgebreitet.

Vorkommen

Das Gewöhnliche Bitterkraut kommt ursprünglich in Europa, in den gemäßigten Zonen Asiens und in Indien, Nepal und Bhutan vor.[2] Im südlichen Afrika, in Australien, Neuseeland, auf Hawaii, in Kanada und in den Vereinigten Staaten ist es ein Neophyt.[2] Das Gewöhnliche Bitterkraut ist in Mitteleuropa häufig und wächst collin bis montan (bis 1600 Meter) in lückigen Rasengesellschaften, an Wegen, Dämmen, Wiesen, Waldrändern, in Steinbrüchen, Ödland, Dünengebüschen und Flusskies, ruderal beeinflussten Halbtrockenrasen und im Saum von Büschen. Es liebt basen- und meist kalkreiche, stickstoffhaltige, wenig humose, nicht zu trockene Lehm- oder Tonböden.

Das Gewöhnliche Bitterkraut ist eine Pionierpflanze und ein Kulturbegleiter. Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze, intermediär kontinental wachsend, und eine Ordnungscharakterart wärmebedürftiger und Trockenheit ertragender Ruderalfluren (Onopordetalia acanthii) bzw. eine Verbandcharakterart halbruderaler kontinentaler Halbtrockenrasen (Artemisio absinthii-Elymion hispidi).

In den Allgäuer Alpen steigt es in Gipfelnähe der Kanzelwand in Bayern in der Unterart Picris hieracioides subsp. grandiflora bis zu 2030 Metern Meereshöhe auf.[3]

Die Sippe ist ein eurasisch (kontinentales)-submediterranes Florenelement.

Systematik

Der wissenschaftliche Name Picris hieracioides wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[4] Es ist eine sehr variable Art.

Man unterscheidet in Mitteleuropa vier Unterarten:

  • Großblütiges Bitterkraut oder Gebirgs-Habichtskraut-Bitterkraut, Geöhrtes Bitterkraut (Picris hieracioides subsp. grandiflora (Ten.) Arcang., Syn.: Picris hieracioides subsp. paleacea (Vest) Domin & Podp.): Es kommt in Italien, Deutschland, Polen und in der Slowakei vor.[5]
  • Gewöhnliches Bitterkraut s. str. oder Gewöhnliches Habichtskraut-Bitterkraut s. str. (Picris hieracioides subsp. hieracioides): Es kommt in Europa, in der Türkei, im Kaukasusgebiet, in Kasachstan, im westlichen Sibirien und in Indien vor.[2]
  • Dorniges Bitterkraut oder Stacheliges Habichtskraut-Bitterkraut (Picris hieracioides subsp. spinulosa (Guss.) Arcang., Syn.: Picris hieracioides subsp. setulosa (Ces. & al.) Arcang.): Es kommt ursprünglich in Spanien, Frankreich, auf den Kanal-Inseln, in Italien, Sizilien, Malta, Kroatien, Slowenien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Slowakei, Tschechien und in der Türkei vor.[5] In Deutschland kommt es eingeschleppt vor, in der Schweiz und in Ungarn ist die Ursprünglichkeit fraglich.[5]
  • Stängelumfassendes Bitterkraut oder Pippau-Habichtskraut-Bitterkraut (Picris hieracioides subsp. umbellata (Schrank) Ces.; Syn.: Picris hieracioides subsp. villarsii (Jordan) Nyman, Picris hieracioides subsp. auriculata (Sch. Bip.) Hayek, Picris hieracioides subsp. crepoides (Saut.) Nyman, Picris hieracioides subsp. sonchoides (Vest) Thell., Picris hieracioides subsp. tatrae (Borbás) Domin & Podp.): Es kommt in Spanien, Andorra, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, Liechtenstein, Italien, Österreich, Ungarn, Tschechien, Serbien, in der Slowakei, in Bulgarien und in Rumänien vor.[5]

Außerhalb Mitteleuropas werden unterschieden (Auswahl):

  • Picris hieracioides subsp. japonica (Thunb.) Krylov; mit der Varietät:
    • Picris hieracioides subsp. japonica var. koreana Kitam.
  • Picris hieracioides subsp. kamtschatica (Ledeb.) Hultén
  • Picris hieracioides subsp. longifolia (Boiss. & Reut.) P.D.Sell: Sie kommt in Portugal und in Spanien vor.[5]
  • Picris hieracioides subsp. rielii (Sennen) O. Bolòs & Vigo: Sie kommt in Spanien und in Frankreich vor.[5]

Bilder

Picris hieracioides subsp. japonica:

Quellen

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen. Die Flora von Deutschland interaktiv. Sehen – Bestimmen – Wissen. Der Schlüssel zur Pflanzenwelt. CD-ROM, Version 2.0. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8001-3343-1.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  • H. H. Allan: Flora of New Zealand. Volume I: Indigenous Tracheophyta – Psilopsida, Lycopsida, Filicopsida, Gymnospermae, Dicotyledons. 1961, Nachdruck 1982. ISBN 0-477-01056-3, Picris hieracioides (online). (engl.)
  • John L. Strother: Picris. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 303 (englisch, online). (Abschnitt Beschreibung)
  • Gewöhnliches Bitterkraut. FloraWeb.de

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5
  2. a b c Picris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. April 2018.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 663.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 792 (http://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D792%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. a b c d e f Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (ed.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Picris hieracioides In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

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Gewöhnliches Bitterkraut: Brief Summary ( German )

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