Die Ibaliidae sind eine kleine Familie der Hautflügler. Sie werden in die Gallwespenartigen (Cynipoidea) innerhalb der Legimmen eingeordnet. Weltweit sind etwa zwanzig Arten in drei Gattungen beschrieben worden.
Es handelt sich um relativ langgestreckte, mittelgroße Tiere mit einer Körperlänge von 10 bis etwa 30 Millimeter, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen. Die Körperlänge innerhalb einer Art ist immer auffallend variabel und stark von den Entwicklungsbedingungen abhängig. Die meisten Arten sind recht kontrastreich gezeichnet, wobei Schwarz mit roten oder gelben Tönungen kombiniert ist, auch die Flügel weisen manchmal Flecken oder Bänder auf. In der Körpergestalt fällt ein relativ kompaktes und hohes, stark sklerotisiertes und skulpturiertes Mesosoma (Rumpfregion) in Verbindung mit einem in Aufsicht extrem schmalen, bei seitlicher Betrachtung langgestreckt ovalen Hinterleib auf. Diese Form des Hinterleibs wird oft mit „messerförmig“ umschrieben. Der lange Legebohrer des Weibchens ist in Ruhelage im Hinterleib verborgen. Er bildet hier eine komplette Schleife und ist in einem Membransäckchen mit ansitzender Muskulatur eingeschlossen. Beim Legevorgang wird diese Umhüllung zusammengezogen, wodurch die Spitze des Legebohrers vorne hervortritt. Am Kopf sitzen lange, fadenförmige Antennen, die beim Männchen 15, beim Weibchen 13 Segmente aufweisen. Beim Männchen ist das dritte Fühlerglied verlängert und auffallend asymmetrisch gebogen, es trägt Drüsenfelder, die bei der Paarung von Bedeutung sind. Charakteristisch und auffallend ist immer eine quer verlaufende, erhöhte Kante auf dem Pronotum. Diese Struktur haben sie mit der Familie der Liopteridae gemeinsam, von der sie an der Skulptur der Pronotumseiten (bei Liopteridae mit tiefen Grübchen) unterschieden werden können. Außerdem weist der Pronotumkiel bei den Ibaliidae eine charakteristische Einsenkung in der Mittellinie auf. An den Hinterbeinen sind die Schenkel (Femora) auffallend verkürzt und nicht länger als die Hüften (Coxen). Das erste Tarsalglied der Hinterfüße (Tarsen) ist auffallend verlängert und doppelt so lang wie die übrigen vier zusammen. Die Flügeladerung entspricht dem üblichen Schema der Gallwespenartigen, wobei die dreieckige Randzelle bei den Ibaliidae auffallend langgestreckt ist. Am Hinterleib ist in der Regel das letzte Segment das längste.
Die Larven aller Ibaliidae sind Parasitoide von Larven der Holzwespen (Siricidae). Das Weibchen bohrt mit seinem Legebohrer das tief im Holz verborgene Ei oder das erste Larvenstadium seines Wirtes an und legt darin ein eigenes Ei ab. Die Lokalisierung des Wirtes erfolgt auf chemischem Wege, wobei der Parasitoid z. B. den symbiontischen Pilz, den die Holzwespe zusammen mit ihrem Ei im Holz deponiert, am Geruch erkennt[1][2]. Die Bohrung folgt dabei der Bohrung des Holzwespenweibchens. Das Ei weist, typisch für alle Gallwespenartigen, ein charakteristisches Stielchen auf. Diese Stielregion dient als Ausweichquartier für die Eimasse, wenn das Ei bei der Passage des engen Legebohrers gequetscht und in die Länge gezogen wird.
Die Larve frisst innerhalb ihres weiterlebenden und weiterwachsenden Wirts (koinobionter Parasitoid). Die Erstlarve weist eine auffallende Gestalt mit einem Schwanzfaden und fadenförmigen Seitenanhängen am ersten bis zwölften Segment auf. Diese Larvenform wurde als „polypodeiform“ beschrieben. Die Fäden nehmen bei der wachsenden Larve relativ an Länge ab und gehen bis zum vierten Larvenstadium verloren. Die Larve des vierten Stadiums verlässt den absterbenden Wirt. Sie weist auffallend große Mandibeln auf, scheint aber keine Nahrung mehr aufzunehmen. Sie verpuppt sich im Fraßgang ihres Wirts tief im Holz und legt dafür kein Gespinst an. Die ausgeschlüpfte Imago muss sich schließlich durch das Holz bis zur Oberfläche durchnagen. Sie besitzt dafür besonders kräftige, gezähnte Mandibeln. Die Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlupf dauert je nach Bedingungen zwischen ein und drei Jahren. Ob die Imago Nahrung aufnimmt, ist unklar.
Innerhalb der Cynipoidea gelten die Ibaliidae als eine morphologisch ursprüngliche Familie. Über ihre genaue Position innerhalb der Überfamilie besteht noch keine Einigkeit. Entweder bilden sie eine eigene Entwicklungslinie, die nach den Austrocynipidae vom gemeinsamen Stamm abzweigt und Schwestergruppe der übrigen Gallwespenartigen wäre, oder sie bilden mit den Liopteridae eine gemeinsame Verwandtschaftsgruppe.
Die Familie gliedert sich in drei lebende (rezente) Gattungen:
Die Gattung Ibalia ist über die gesamte Nordhalbkugel (holarktisch) verbreitet. Sie dringt in Ostasien weit nach Süden vor und erreicht mit einer Art (Ibalia calimantanica) auf Borneo die Tropen. Die Gattung Heteribalia lebt im gemäßigten Ostasien. Eileenella catherinae ist nur von Neuguinea bekannt.
In Europa kommen drei Arten vor,[3][4][5] die alle auch Mitteleuropa erreichen:
Alle Arten gelten in Mitteleuropa als selten bis sehr selten.
Ibaliidae sind Antagonisten von Holzwespenlarven, die z. T. ökonomische Schäden an Waldbäumen und Nutzholz verursachen, und gelten somit als Nützlinge. Bedeutsam ist vor allem die Art Ibalia leucospoides als Raubparasit der Blauen Fichtenholzwespe (Sirex noctilio) und der Riesenholzwespe (Urocerus gigas). Die Art wurde zur biologischen Schädlingsbekämpfung nach Australien, Tasmanien, Neuseeland, Südafrika und Südamerika künstlich eingebracht und angesiedelt, wo eingeschleppte Blaue Fichtenholzwespen in Kiefernforsten schwere ökonomische Schäden verursacht haben, die weit über diejenigen in der Ursprungsheimat hinausgehen[6]. Die ersten Freisetzungen in Tasmanien und Neuseeland erfolgten schon in den 1950er Jahren[7]. Die Ansiedlung gilt als erfolgreich, sie trägt heute zur Kontrolle der Holzwespenart bei. Sie war aber in ökonomischer Hinsicht nicht entscheidend, dies wurde erst später mit der Ansiedlung eines parasitischen Nematoden erreicht[8].
Die Ibaliidae sind eine kleine Familie der Hautflügler. Sie werden in die Gallwespenartigen (Cynipoidea) innerhalb der Legimmen eingeordnet. Weltweit sind etwa zwanzig Arten in drei Gattungen beschrieben worden.
The Ibaliidae are a small family of hymenopteran superfamily Cynipoidea. Ibaliidae differ from most of the cynipoids by the larvae being parasitoids on other wasp larvae in the group Siricidae. The Ibaliidae comprise three extant genera of fairly large wasps, with a total of 20 species, and is a sister group to the rest of the cynipoids except the small subfamily Austrocynipidae.
Their large size is a typical and obvious characteristic in the family, with lengths up to 30 mm (1.2 in). The following distinct features are diagnostic characters, based on research by Ronquist[1] and Liu and Nordlander.[2]
The genae are swollen and pronounced. The female antenna consists of 11 segments, while the male antenna consists of 13 segments. A large portion of the pronotum is well developed, called the dorsal pronotal area, with scutellar processes. The marginal cell of the forewing is elongated and thin. The gaster is long and pronouncedly compressed laterally. The seventh tergum is large in females. An apical tubular process is present on the second tarsomere of the hind leg. The metafemur is short, no longer than the metacoxa.
Ibalia rufipes with Ibaliidae characteristics marked out Mesosoma Forewing Hind tarsus
The female lays the egg by oviposition through the oviposition shafts created by Siricidae, and the egg is deposited inside a siricid larva.[3] In the species Ibalia drewseni Borries, Ibalia leucospoides (Hochenwarth) and Ibalia japonica Matsumura, host detection by symbiotic fungus in the siricid has been observed.[4][5][6]
The larva lives it in its first instars as an endoparasite, and later exits the host and lives on the remaining host tissues. The primary instar is polypodeiform with paired appendages on segments 1–12, and in the second to fourth instars, the appendages are lost. Until the terminal instar, the remaining cauda is gradually decreased.[4]
The two subgenera of Ibalia differ in host choice, the subgenus Ibalia parasitizes coniferous-living Siricinae larvae and the subgenus Tremibalia parasitizes hardwood-living Tremicinae larvae. Few details are known about the genera Heteribalia and Eileenella, but both also parasitize wood-boring Siricidae.[3]
Several species in the genus Ibalia have been introduced to South America, Australia, and New Zealand,[3] sometimes to control previous accidentally introduced Siricidae species parasitizing economically important pine forests.[2] Species used are, for example, Ibalia leucospoides and I. ensiger Norton. Results from introductions vary, and studies of long-term effects are lacking, but in some areas, the effects on pests have been successful; Siricidae populations have been strongly limited. They are most effective in combination with other parasitoid organisms, such as nematodes.[7]
The Ibaliidae are concentrated to the Northern Hemisphere, the single species in Eileenella found in Papua New Guinea is the only specimen reported to be naturally occurring in the Southern Hemisphere. Ibalia is the most widespread and diverse genus, with the subgenus Tremibalia concentrated in China and the eastern Palearctic realm, and Ibalia in the western Nearctic realm. Heteribalia only occurs in South Asia and Japan. Phylogenetic analyses have indicated the Ibaliidae have spread from the eastern Palearctic and northern Asian regions in the early Cretaceous.[3]
An insect-parasitic life mode is probably ancestral in the cynipoid families, and the Ibaliidae are placed next to Austrocynipidae, as a sister group to Liopteridae, Figitidae and Cynipidae.[1]
Ibaliidae Heteribalia Ibalia Tremibalia Ibalia Wikispecies has information related to Ibaliidae. The Ibaliidae are a small family of hymenopteran superfamily Cynipoidea. Ibaliidae differ from most of the cynipoids by the larvae being parasitoids on other wasp larvae in the group Siricidae. The Ibaliidae comprise three extant genera of fairly large wasps, with a total of 20 species, and is a sister group to the rest of the cynipoids except the small subfamily Austrocynipidae.
Ibaliidae zijn een familie uit de orde van de vliesvleugeligen (Hymenoptera).
Bronnen, noten en/of referentiesIbaliidae er en familie av stilkvepser. De er beslektet med gallvepser (Cynipidae) men i motsetning til disse er de parasitoider som snylter på andre insekter, trolig for det meste bartrevepser (Siricidae) og Anaxyelidae. De er regnet for å være en svært primitiv gruppe med mange opprinnelige trekk for stilkvepser. Selv om de er regnet for å være en svært gammel gruppe, kjenner man likevel ingen fossiler av dem.
Det er beskrevet 20 arter, men man regner med at det finnes ca. 50 i verden, tre er funnet i Europa og det er påvist én art i Norge.
Middelsstore (10 – 20 mm), slanke vepser som lettest kjennes på bakkroppen som er kraftig sammentrykt fra sidene, nærmest knivskarp. De er blant de største medlemmene av gruppen Cynipoidea. Blankt svarte, rødlige eller gule og svarte. Hodet er nokså lite, antennene lange og trådformede og består av 13 ledd hos hunnen, 15 hos hannen. Forkroppen (thorax) er noe sammentrykt, smal, midtfeltet smalt trapesformet og tydelig avgrenset. For- og mellombeina er nokså korte og spinkle, bakbeina lange og kraftige. Bakbeinas første tarseledd er mer enn dobbelt så langt som de andre fire leddene til sammen. Vingene er temmelig lange og smale, med markert, mørkt vingemerke (pterostigma) og gjerne mørke flekker, tydelige årer, to lengdeårer nær vingespissen. Bakkroppen er avlang, sammentrykt, nærmest knivformet og blank, hunnen har et nokså langt, tynt eggleggingsrør.
Ibaliidene er parasitoider, larvene snylter på larver av plantevepser (Symphyta), mest larvene til trevepser (Siricidae og Anaxyelidae) som lever inne i ved. De er endoparasitoider, det vil si at parasitt-larven lever inne i vertslarven. Larveutviklingen tar to til fem år.[1]
Den norske arten Ibalia rufipes er parasitt på bartrevepser. Ved hjelp av luktesans oppsøker og finner hunnen eggleggningshullene til vertsdyret. Hun legger ett egg i hvert hull.
Artstallene følger [2]
Ibaliidae er en familie av stilkvepser. De er beslektet med gallvepser (Cynipidae) men i motsetning til disse er de parasitoider som snylter på andre insekter, trolig for det meste bartrevepser (Siricidae) og Anaxyelidae. De er regnet for å være en svært primitiv gruppe med mange opprinnelige trekk for stilkvepser. Selv om de er regnet for å være en svært gammel gruppe, kjenner man likevel ingen fossiler av dem.
Det er beskrevet 20 arter, men man regner med at det finnes ca. 50 i verden, tre er funnet i Europa og det er påvist én art i Norge.
Ibaliidae (лат.) — семейство перепончатокрылых из надсемейства орехотворок. В современной фауне около 20 видов. Встречаются в Голарктике и южном Китае[1].
Архаичная группа орехотворок, паразитирующая на рогохвостах (Siricidae: Siricinae и Tremicinae)[2][3]. Орехотворки крупного размера (от 10 до 30 мм)[4][2]. Усики самок 11-члениковые, а у самцов 13-члениковые. Подроды Ibalia различаются в выборе своих хозяев. Номинативный подрод Ibalia паразитирует на личинках рогохвостов Siricinae, живущих в хвойных породах, а подрод Tremibalia паразитирует на Tremicinae, развивающихся в лиственных породах. Малоизученными остаются роды Heteribalia и Eileenella, но оба также паразитируют на рогохвостах Siricidae[3]. Несколько видов Ibalia были интродуцированы в Южную Америку, Австралию и Новую Зеландию для применения в биологическом контроле вредителей лесного хозяйства[3].
Семейство Ibaliidae сконцентрировано, главным образом, в Северном полушарии, единственный вид из рода Eileenella найден в Южном полушарии, в Папуа Новая Гвинея. Род Ibalia наиболее широко распространённый и разнообразный в семействе, с подродом Tremibalia из ориентального Китая восточной Палеарктики, и подрод Ibalia из западной Неарктики. Heteribalia единственный в южной Азии, включая Японию. Филогенетический анализ свидетельствует о том, что Ibaliidae возник в Палеарктике и Ориентальной области в начале Мелового периода[3].
Паразитирование на насекомых вероятно анцестрально для семейств орехотворок, и Ibaliidae вместе с семейством Austrocynipidae, сестринская группа к кладе остальных семейств Liopteridae + Figitidae + Cynipidae[4].
Ibaliidae
Ibaliidae (лат.) — семейство перепончатокрылых из надсемейства орехотворок. В современной фауне около 20 видов. Встречаются в Голарктике и южном Китае.
